2. Bewertung

Sie haben die Mind Map erstellt, sind aber nicht gleich zu einer Entscheidung gekommen? Dann sollten Sie im nächsten Schritt eine Bewertung aller Für- und Gegenargumente vornehmen. Dabei gibt es, je nach Aufbau der Map, unterschiedliche Varianten. Gewöhnlich werden die Zweige mit einer Wertungszahl von -100 bis +100 versehen. Die Minus(Plus)zahlen stehen bei einer dyadischen Entscheidung für die Contrapunkte. Je negativer der Wert ist, desto mehr fällt er ins Gewicht. Am Ende werden tabellarisch alle +- und -Werte gegenübergestellt, getrennt summiert und die Summen miteinander verglichen. (Ein gelungenes Beispiel finden Sie in dem Standardwerk von Tony Buzan "Das Mind Map Buch" auf Seite 126).  Dieses Vorgehen führt oft zu einer Entscheidung. Wenn der Unterschied aber relativ gering ist, sollte die endgültige Entscheidung noch aufgeschoben werden. Zum Seitenanfang

Welche Überlegungen sollten bei Festsetzung der Zahl berücksichtigt werden? Zum einen der objektive Standpunkt und dann die subjektive Betroffenheit. Das muss erläutert werden. Nehmen wir die geplante Anmietung eines Appartements. Darin gibt es nur eine Küchenzeile. Rein sachlich ist das weniger gut. Besser wäre eine separate Küche. Das bedeutet einen zusätzlichen Raum und weniger Essensgerüche im Hauptwohnraum. Ihnen persönlich macht das aber nichts aus. Sie essen eh selten zu Hause. Und wenn, dann meistens kalt. Sie brauchen nicht unbedingt ein zusätzliches Zimmer. Einem anderen wäre das dagegen sehr wichtig. Sie gewichten die Küchenzeile nur ein wenig negativ. Nehmen wir als Wert -16. Sie können den Wert in zwei Faktoren zerlegen: Einen Objektiven und einen Subjektiven. Nur eine Küchenzeile im Raum ist sicherlich objektiv ein erheblicher Nachteil. Auf einer Skala von 0 bis -10 messen wir ihm den Wert -8 zu. Anschließend multiplizieren wir diesen Wert mit einer persönlichen Ganzzahl zwischen 1 und 10. Sagen wir -2. Und so kommen wir auf Minus 16. Ein Mitinteressent der Unterkunft, dem eine extra Küche wichtig wäre, würde bei gleichem objektiven Faktor, einen höheren persönlichen Multiplikator, sagen wir 7 haben. Und käme so insgesamt auf -56. Wem das zu kompliziert oder zu viel des Guten ist, der sollte doch jedenfalls neben einer verstandesmäßigen Abschätzung doch auch immer seine persönlichen Vorlieben mit einfließen lassen

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Eine gute Möglichkeit zur Realisierung sehen Sie, wenn Sie diese Mind Map in das Hauptfenster laden. Alle Vergleichskriterien erhalten eine Zahl zwischen 1 und 100. 1 bedeutet für Sie (allgemein) von geringem Stellenwert, 100 bedeutet von höchster Wichtigkeit. Auf den äußeren Zweigen tragen Sie dann an, inwieweit die beiden Vergleichsobjekte die Wünsche erfüllen. Nehmen wir als Beispiel die unvermeidlichen Unterhaltskosten für die Versicherung, die Sie mit einem Wert oder einer Höchstpunktezahl von 25 veranschlagt haben. Fahrzeug A (der Sportwagen) erzielt hier nur 5 der möglichen 25 Punkte, da die Versicherungsleistungen sehr hoch sind. Bei Auto B sind sie fast optimal, deshalb vergeben Sie 20 Punkte. Oder wenden wir uns dem sehr zu Buche schlagenden Anschaffungspreis (100 Punkte) zu. Bei Fahrzeug A ist er sehr hoch. Somit erhält es nur wenig Punkte. Bei Fahrzeug B müssen Sie immer noch 20.000,- DM hinlegen. Das ist aber relativ zu einem fiktiven Höchstpreis von 100.000,- DM und zum Preis für den Sportwagen günstig. Daher die hohe Punktzahl von 80. 

Zum Abschluss zählen Sie für beide Fahrzeuge die Punkte zusammen. Den Zuschlag erhält das Auto mit der höheren Punktezahl.

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Ein Problem ist, worauf sich die Punkte beziehen sollen. Welche Maßeinheit soll zu Grunde liegen? Etwa DM? Soll nur der Unterschied zwischen beiden ausgedrückt werden? Sollen sich die Zahlen auf einen fiktiven Durchschnittswert beziehen? Oder auf die Abweichung von einem Wunschwert?  Weitergehende Erläuterungen hierzu erscheinen demnächst an dieser Stelle.