Lesen eines Abschnittes

In Analogie zum Lesen eines Buches widmen Sie sich nach einem ersten Überfliegen der Mind Map nun einzelnen ausgewählten Ästen bzw. Zweigen. Das Abwandern eines Astes nach außen entspricht dabei in etwa dem Lesen eines (Ab)Satzes. Wobei Sie die fehlenden Bindewörter noch ergänzen müssen. Das ist am Anfang ungewohnt. Regt aber das Denken an. Und schließlich brauchen Sie ja nicht jeden Satz zu vervollständigen und können jederzeit abbrechen und ganz woanders hin verzweigen. 

Viele neigen dazu ganze Sätze zu verfassen. Entweder wissen Sie nicht, dass auf jedem Zweig nur 1-2 Schlüsselwörter stehen sollen, oder Sie ignorieren dieses Gebot, weil sie fürchten sonst nicht verstanden zu werden oder aus Bequemlichkeit. Sicherlich sollte man nicht dogmatisch sein und kurze Phrasen nicht gleich verurteilen. Gerade auf dem äußersten Zweig können sie den Gedanken verständlich abschließen. Davor aber erschweren sie nicht nur das schnelle Überfliegen einer strukturierten Mind Map, sondern auch das Assoziieren und Ergänzen.

Selbst das Lesen einer Mind Map fordert und schult eine Vielzahl unterschiedlicher geistiger Fähigkeiten. Dabei heißt es auf Basis der bildlichen, symbolischen und sprachlichen Vorgaben die Botschaft zu entschlüsseln, abzuschätzen und angemessen zu reagieren. Vergessen Sie auch nicht das Gelesene in Beziehung mit angrenzendem und verwandten Gedanken zu setzen. Wollen Sie sich die Mind Map einprägen, so werden Sie nicht drum herum kommen sich im Detail damit auseinander zu setzen. Am besten Sie halten einen Vortrag darüber!