So wie eine falsche BetoNung beim Sprechen den Sinngehalt einer Aussage
verzerren und sogar den Zuhörer vom Thema ganz ablenken kann, so auch bei
der grafischen Darstellung. Dagegen hilft die richtige Betonung an der
passenden Stelle den Stoff besser zu erfassen und zu erinnern.
Beim Sprechen dienen die Stimme (Lautstärke, Tonhöhe, Sprechtempo,
Modulation), Mimik und Gesten zur Hervorhebung und Untermalung wichtiger
Gedanken.
Bei der Intonation schriftlicher und grafischer Inhalte fallen diese Mittel
zwar weg, dafür stehen eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten offen. Diese
wollen wir im folgenden einmal kurz betrachten.
BeTonung
- warum
- was
- durch Gestaltung
- durch Methoden
- warum
angenehmeres Lesen
bessere Verständlichkeit
leichtere Erinnerung
Wer hört schon gerne einer monoton vorgetragenen Rede zu? Da nichts
herausragt lässt die Konzentration und damit die Bereitschaft zuzuhören
schnell nach. So ist es auch beim Lesen bzw. Betrachten einer
langweiligen MindMap. Selbst wenn sie sich jemand zur Hand nimmt, so
ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie rasch beiseite gelegt wird
und in Vergessenheit gerät. Das Wesentliche des Themas ist, wenn überhaupt,
nur schwer auszumachen. Und wer wird sich schon diese Mühe machen?
Deshalb sollten wir dem späteren Leser (auch uns!) das Einprägen der
wesentlichen Inhalte und Zusammenhänge unserer attraktiven Map durch
eine gezielte und einfallsreiche Akzentuierung erleichtern.
- was
Zunächst einmal sollte man sich Gedanken darüber machen, was
eigentlich betont werden sollte. Im ersten Moment denkt man dabei
vielleicht nur an das Zentralthema und die
Hauptäste. Aber alles was in
der Map sachlich oder
für mich persönlich von größerem Interesse
ist, sollte auf irgendeine Weise herausragen. Dabei kann es sich um
offene Punkte handeln, z.B. alles was ich noch nicht verstanden,
behalten oder erledigt habe.
Auch wie die einzelnen Zweige miteinander in Beziehung stehen, welche
Kategorien und Hierarchien existieren, sollte ohne langes Hinsehen
sofort klar sein.
Bemerkung: Wenn Sie Wert darauf legen, dass der Leser Ihre Map in einer
bestimmten Reihenfolge lesen soll, dann können Sie die
einzelnen Hauptäste nummerieren; zur Betonung Ihrer Empfehlung selbst dann, wenn die
Reihenfolge nicht von der Konvention ( Lesen im Uhrzeigersinn) abweicht.
durch
Gestaltung
Bilder
Bilder sind das Mittel Schlüsselwörter zu betonen. Zum regen
Gebrauch passender Bilder kann nur ermuntert werden, weil dadurch
Assoziationskräfte freigesetzt werden. Bei den gängigen
Software-Programmen sind bereits Symbolbibliotheken enthalten, in
die dann noch eigene Symbole unterschiedlicher Formate aufgenommen
werden können. Etwa aus kostenlosen Bildarchiven im Internet oder
preiswerten Cliparts-CDs. Je größer und geordneter der eigene
Bildvorrat ist, desto schneller findet sich ein geeignetes Bild bzw.
Symbol. Beim Papier-MindMapping haben Sie natürlich alle
Freiheiten. Noch ein Wort zur Vorsicht! Pflastern Sie Ihre Map nicht
mit Bildern zu. Sonst verschwimmen die wichtigeren Gedanken. Auch
durch Dimension und Qualität der Bilder lassen sich Akzente setzen.
Schrift
Zwar gibt es bei Texten Darstellungsformen, die dem Bildschirm
vorbehalten sind, z.B. kursive, blinkende oder sogar Lauf-Schrift.
Andere Formen aber wie etwa GROSSSCHREIBUNG, Fettschrift , Unterstreichungen
oder Umrahmungen sind auch bei handschriftlichen Aufzeichnungen möglich.
Und natürlich auch Kombinationen davon. Wobei die Lesbarkeit das
wichtigste Kriterium bleibt. Siehe auch Einheitlichkeit.
Farbe
Mit der Wahl der richtigen Farbe lassen sich zum einen Gruppen und
Hierarchieebenen wirkungsvoll voneinander abgrenzen. Zum anderen
bietet eine große Farbpalette die Möglichkeit Gemeinsamkeiten oder
wenigstens Ähnlichkeiten hervorzuheben. Und zwar durch die
Verwendung gleicher bzw. ähnlicher Farben in ihren verschiedenen
Schattierungen. Darüber hinaus haben Farben auch eine
psychologische Wirkung auf den Betrachter. Dies kann man sich
zunutze machen, indem man für jeweiligen Inhalt die entsprechende
Farbe auswählt. Beispielsweise in Analogie zu den Verkehrszeichen
rot zur Untermauerung einer Gefahr.
Schlüsselwörter
Die wichtigen Schlüsselwörter sollten treffend und
informationstragend sein. Es gibt keinen Grund vor einer mehrmaligen
Verwendung desselben Wortes in der MindMap zurückzuschrecken. Im
Gegenteil, durch die Einordnung desselben Punktes unter einem
anderen Aspekt wird die relative Bedeutung des Gedanken noch
deutlicher.
Außerdem erleichtern diese zusätzlichen Querverbindungen innerhalb
der MindMap das Verständnis und eine spätere Erinnerung.
Verweise
Mittelbare Zusammenhänge lassen sich in der MindMap durch Verweise
aufzeigen. Als Mittel stehen zur Verfügung:
Verbindungspfeile
Farb
- Gleichheit
Lesezeichen
"siehe auch"
Platzierung
Es spielt sehr wohl eine Rolle, wo in der MindMap ich einen Ast
positioniere. Mehr Aufmerksamkeit erhalten Informationen die im
Zentrum oder am "Anfang" (bzw. Ende) der Map stehen.
Empfehlenswert ist auch ein Titel in der Mitte des oberen
Seitenrandes.
durch
Methoden
Die besten Betonungen greifen aber erst, wenn sie die erforderliche
zeitliche und gedankliche Aufmerksamkeit erhalten. Was nicht nur für
die Hauptpunkte innerhalb einer MindMap gilt. Sondern auch für die Schlüssel-MindMaps,
von denen Sie großflächige Ausdrücke an zentraler Stelle anbringen
sollten.
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