1. Substantiv Gegenwärtig bevorzugen viele Schreiber den knappen,
nüchternen Nominalstil. Dabei fungieren die Nomina, d.h. die Hauptwörter,
als Informationsträger. Sie
verdrängen zunehmend die oft sehr allgemeinen Allerweltsverben.
Geprägt ist dieser sachliche Stil durch das Streben nach
Ausdrucksschärfe und der Tendenz zur Normalisierung (insbesondere) der
Verben. Das ist ein wesentlicher Grund, warum auf den Zweigen einer Mind
Map, und vor allem auf den Hauptästen,
Substantive stehen. Außerdem entspricht
es unserem Denk- und Ausdrucksstil. Die gewöhnliche Satzstellung lautet Subjekt, Prädikat und Objekt. Zuerst interessiert den Zuhörer von welcher Person, Sache oder Gegenstand wir sprechen, und dann erst, was damit alles passiert.
Ein
Beispiel soll dies verdeutlichen. Wir planen einen Kinobesuch. Unter
unserem Thema notieren wir alle zum Gelingen des Abends notwendigen
Vorbereitungsmaßnahmen. Wichtig sind die Karten, ohne die man uns nicht
hineinlässt. Am besten bestellen wir vor. Wir schreiben auf den ersten
Hauptast das Substantiv "Karten" und nicht etwa "
bestellen" "Karten" oder "Bestellen der
Karten", auch nicht "Kartenbestellung". Das Prädikat
"bestellen" notieren wir auf einen extra Unterzweig. Eine
Ebene Tiefe könnten wir die Telefonnummer festhalten. Außer die Karten
zu reservieren, müssen wir sie natürlich auch abholen. Auch dieses
Verb schreiben wir auf einen Zweig unter den Hauptast
"Karten". Darunter den Abholtermin. Die Mind Map hat nun
folgendes (Teil)Aussehen:
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
zuerst das einzelne Substantiv "Karten" zu notieren.
Die Mind Map lässt sich jetzt schön lesen und verstehen. 1.
Die Karten kann ich bestellen unter der Telefonnummer
35463546. 2. Am Abend müssen wir die Karten abholen
und zwar bis spätestens 19:30 Uhr. |
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Nicht so gut wäre auch die Verwendung eines zusammengesetzten
Hauptwortes gewesen. Etwa "Kartenbestellung".
Dadurch hätten wir zwar zunächst einen Zweig gespart. Aber wo hätten
wir dann das Abholen der Kinokarten notiert? Auf einem zusätzlichen
Hauptast? Das wäre zwar gegangen, aber der gewonnene Platz wäre
wieder verloren gegangen. Und außerdem beziehen sich beide Aktionen
(bestellen und abholen) auf die Karten, sollten also direkt darunter zu
finden sein.
2. Verb
Viele Tätigkeits- und Zeitwörter
zählen ebenfalls zu den sinntragenden
Wörtern. Sie bezeichnen Handlungen, Vorgänge und
Zustände. Auf der Mind Map sind sie meistens nicht auf den
Hauptästen, sondern erst auf den Zweigen darunter zu finden.
Dennoch gibt es Situationen, in denen die Verben besondere
Aufmerksamkeit verdienen. Schließlich sind die Aktionen mit Ihnen
verbunden. Und auf die kommt es letztendlich an. Nehmen wir ein
Beispiel "Wäsche bügeln". In diesem Extremfall kann man
sogar semantisch auf das Substantiv verzichten. Bei dem treffenden Wort
"Bügeln" ist klar, dass wir damit die Wäsche meinen. Auf
den Aktionsplan für heute könnten wir deshalb einfach
"bügeln" schreiben. Etwas anderes wäre es, wenn wir die
Wäsche zuvor noch waschen und trocknen wollten. Dann verzichten wir
besser nicht auf das Hauptwort. Ausdrucksstarke
Verben bringen Dynamik in unsere Mind Map. Sie regen uns zu Gedanken,
Ideen und Handlungen an.
3. Adjektive und Adverbien
Eigenschafts- und Umstandswörter
sind von untergeordneter Bedeutung. Wir verwenden sie zur anschaulichen
Beschreibung, zur klaren Differenzierung, zur genauen Klassifikation
oder zur treffenden Charakterisierung. Somit spielen Sie eine wichtige
Rolle bei der Konkretisierung und regen so die, für kreative
Leistungen so wichtige, Vorstellungskraft an. In besonderen Fällen
kommt es gerade auf die Adjektive an. Etwa bei der Produktgestaltung.
Wie soll das neue Deodorant sein? Frisch, duftend, lang anhaltend,
handlich, billig ... usw..
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