a priori: Schon zu Beginn der MindMap sucht man nach wichtigen
Oberbegriffen, die sich weiter unterteilen lassen.
Dazu gehört typischerweise
- Abstraktes, d.h. Gegenstandsloses, Allgemeines (Unbestimmtes, Oberflächliches), Hauptsächliches und Umfassendes. Solche Begriffe gehören typischerweise auf die Hauptäste Ihrer Mind Map.
- Auf den darunter liegenden Ebenen wird es dann schrittweise konkreter,
spezieller, nebensächlicher bzw. detaillierter.
Wenn Ihnen spontan das Besondere einfällt so können Sie zu
abstrahieren versuchen. Denken Sie bei der Urlaubsplanung an Italien,
brauchen Sie es nicht sofort hinzuschreiben. Italien ist eines von
vielen Ländern, und Länder sind mögliche Reiseziele. Also:
Hauptast Reisziele, Ast Länder, Zweig Italien.
Jetzt können Sie bei Italien fortfahren. Oder vielleicht denken Sie jetzt bereits an ein anderes Land. Notieren Sie es unter dem Ast Länder. Bei dieser Art der Notation werden Ihnen zu den Reisezielen außer Ländern auch leichter weitere wie Berge, Meere, Seen und dergleichen einfallen.
a posteriori: Sie schreiben sofort Italien auf, weil Ihnen gleich
eine Menge dazu eingefallen ist und Sie Ihren Gedankenfluss nicht
unterbrechen wollen. Später halten Sie auf der obersten Ebene noch
weitere Urlaubsländer fest. Diese können Sie dann entweder mit
einer gemeinsamen Markierung zusammenfassen oder Sie schreiben eine
neue MindMap mit dem allgemeinen Begriff "Urlaubsländer"
als Hauptast und "Italien" und "Frankreich" als
darunter liegende Zweige. Das Neuschreiben können Sie sich bei
Verwendung einer MindMapping-Software sparen. Damit können
Sie ganze Äste bequem verschieben.
Vor- und Nachteile hierarchischer Mind Maps
Die Linken Hirninstanzen freuen sich über die klare Verteilung der Zuständigkeiten, während den Rechten geholfen wird die Bahn nicht zu verlassen. Letztere werden dadurch allerdings in ihre Schranken verwiesen, was sich kontraproduktiv auswirken kann. In vielen größeren Unternehmen ist man sich dessen bewusst und schafft unabhängige Instanzen mit mehr Entscheidungskompetenz. Übertragen auf das Mind Mapping kann man sagen, dass zu viel "Hierarchivismus" die Kreativität bremsen kann. Besonders, wenn diese Hierarchie erst mühsam konstruiert werden muss. Zur Beschreibung von in sich abgeschlossenen Systemen wie z.B. eine technische Dokumentation eines Fahrzeuges sind sie dagegen gut geeignet. Denn hier bleibt nicht viel Spielraum und ist auch nicht erwünscht. Hier kommt es auf Korrektheit an. Je hierarchischer eine Mind Map ist, desto leichter ist sie zu lesen und zu behalten. Empfängern Ihrer Mind Map können Sie mit einer ordentlichen und sauber strukturierten Mind Map das Verständnis sehr erleichtern, auch ohne viele Worte zu machen.