Visuelles Denken ist die Fähigkeit den Prozess des Erkennens und Urteilens auf bildlichen Vorstellungen aufzubauen. Im Gegensatz zum begrifflichen Denken, bei dem in Worten und Begriffen gedacht und geschlussfolgert wird, rückt beim visuellen Denken das Bild in den Vordergrund. Je genauer und realer dieses Bild abgebildet wird, desto kraftvoller ist es. Ein Bild ist allerdings interpretationsbedürftig und wird subjektiv oft ganz unterschiedlich wahrgenommen. Weil es oft unbestimmt ist und emotionalisiert, begegnet der Analyst ihm mit Vorsicht. Dabei vermag ein Bild einen komplexen Zusammenhang oft viel einleuchtender und schneller zu vermitteln als viele Worte. Es ist halt nur nicht immer leicht in Worte zu fassen. Wobei die Sprache selbst mehr oder weniger bildhaft sein kann und das Visualisieren somit entweder fördern oder behindern kann. Ein Vergleich, eine Metapher, bis hin zu einem Gleichnis prägt sich der Zuhörer gerade wegen des Bildgehaltes so gut ein. Während ein Satz oft schnell verblasst wirkt ein Bild noch lange nach und kann Wünsche in uns wecken und uns zu deren Verwirklichung antreiben. Das visuelle Denken ist somit eine wesentliche geistige Fähigkeit, die gefördert und genutzt werden muss; natürlich ohne dabei die anderen Sinne zu vernachlässigen. Mind Mapping Mind Mapping wirkt beim visuellen Denken wegen seiner vielen bildlichen Elemente gewissermaßen als Initiator und Beschleuniger. Mit jedem Blick wird eine Fülle von Informationen (unbewusst) aufgenommen und im Gehirn mit anderen Bildern verknüpft. Besonders eigene farbige 3-D-Bilder kurbeln das Denken an, da man sich schon während des (eigenhändigen) Zeichnens mit dem Bild auseinandersetzt. Das Erstellen einer Mind Map kann man übrigens auch im Geiste (nach)vollziehen. Beim Mind Mapping am PC sollte man sich wenigstens Zeit für die Auswahl und vor allem für das Betrachten des Fotos, Bildes, Symbols oder Codes nehmen. Denn sonst wird die erhoffte Stimulanz nur schwach sein. Das Bild allein hat zwar Erinnerungswert und kann Assoziationen hervorrufen, aber wenn Sie die Bilder zum Laufen bringen, sich in das Geschehen hineinversetzen, erzielen Sie damit einen tieferen und nachhaltigeren Eindruck. Diese Wirkung können Sie beim späteren Nachbetrachten noch einmal erzielen. Schulung Das visuelle Denken beruht auf einer guten (inneren) Wahrnehmung. Grundsätzlich schulen Sie Ihr Wahrnehmungsvermögen, indem Sie bewusst und in Ruhe alle Faktoren eines Bildes bzw. Szene differenziert aufnehmen. Tätigkeiten, die das Sehen in besonderer Weise schulen sind das Zeichnen, Lesen und Fotografieren. Aber auch das Verrichten eines Handwerkes oder das Autofahren zählen dazu. Mit letzterem verbessern Sie das ganzheitliche und periphere Sehen, das Ihnen ermöglicht viele Dinge auf einmal wahrzunehmen, eine Fähigkeit, die gerade für das Mind Mapping sehr wertvoll ist, denn So nehmen Sie nicht nur einen einzelnen Ast, sondern die ganze Struktur der Map samt ihren grafischen Elementen wahr. Auch das Nightwalking und das Jonglieren fallen darunter. Mind Manager 4.0, Herzog/Jeschke S.45-48, 66-75. www.brainjuggling.com. Zudem können Sie sich durch das Betrachten von 3-D-Stereogrammen einen Durchblick verschaffen. Das mag am Anfang gar nicht so leicht fallen, da wir es ja gewohnt sind mit Fokus zu sehen. Durch besagte Übungen trainieren Sie das Lösen des Fokus. |