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Vollen Nutzen aus den Bildern wird man erst ziehen, wenn man das Wesen der Bildersprache ergründet ... Zum Seitenanfang

Die Sprache der Bilder

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Veranschaulichung ist zwar schon etwas abgedroschen, aber nach wie vor sehr zutreffend. Deutlich wird das, wenn man versucht, jemanden ein Bild zu vermitteln. Wie viele sorgfältig ausgewählte Wörter müssen zusammengestellt werden, damit sich ein Außenstehender ein genaues Bild machen kann! Und "hören" wir einem schönen Bild nicht gerne zu? Es weckt unser Interesse und beschäftigt unseren Sinn.

Die konkrete Bildersprache unterscheidet sich durch ihre räumliche Wahrnehmung und unmittelbare emotionale Wirkung von der gewöhnlichen Sprache. Komplizierte Zusammenhänge lassen sich grafisch oft verblüffend klar beschreiben. Wenn es aber um exakte und knappe Darstellung abstrakter Sachverhalte geht, ist sie der Schriftsprache unterlegen. 

Die meisten von uns benutzen die Bildersprache nur passiv, d.h. sie betrachten Bilder ohne selbst welche zu generieren oder wenigstens zu beschreiben. Und worauf es beim Lesen eines Bildes primär ankommt, haben die meisten von uns nie gelernt oder wieder verlernt! Denn auch wenn ein Bild aufgrund seiner Viel- und Mehrdeutigkeit oft unterschiedlich interpretiert wird und so eine besondere spontane, ganz subjektive Wirkung erzielt, so unterliegt es doch festen syntaktischen und semantischen Regeln. Inhalt, Form und Aufbau eines Bildes lassen sich dabei ebenso wie Aussage und (vermutete) Intention in wenigen Gedanken bzw. Sätzen ausdrücken. Erst dieser bewusste Umgang mit Bildern rüstet uns aus selbst Bilder zu "schreiben". Siehe: Bilder selbst zeichnen

Ein Bild spricht schneller als irgendein Redner! Mit dem Bild lassen sich blitzschnell gleichzeitig eine Fülle von Informationen (sogar unbewusst) aufnehmen und einordnen. Nur so ist es uns möglich einen Film anzusehen und zu verstehen. Im Gegensatz dazu müssen wir bei der Wortsprache die einzelnen Satzteile nacheinander lesen und anschließend noch die Bedeutung entschlüsseln (und eine bildliche Vorstellung generieren). Wobei letzteres oft unterbleibt. Besonders, wenn eine allgemeine, abstrakte, mit Fremden Wörtern gespickte, Sprache zugrunde liegt. 

Ein Bild spricht selten allein. Meistens sehen wir uns einem Stimmengewirr ausgesetzt. Viele Bilder strömen auf uns ein, die uns alle etwas mitteilen wollen. Welchen Bildern und Bildausschnitten sollten wir unsere Aufmerksamkeit schenken? 

Bilder sprechen auch öfters als Sätze. Während der Wortlaut und damit der Gedanke oft rasch verfliegen setzt sich ein Bild fest und taucht danach immer wieder im Bewusstsein auf, wodurch es sich noch besser einprägt.  

Die Bildersprache ist international und lässt sich nicht eindeutig in eine andere Sprache übersetzen. (Das gilt auch umgekehrt). Deshalb kann ein Bild ganz unterschiedlich interpretiert werden. Die subjektive Wirkung hängt dabei auch von Alter, Bildungsgrad, sowie den Erlebnissen und Erfahrungen des Betrachters ab.

Schließlich brauchen wir uns nicht zwischen der Bildsprache und Schriftsprache entscheiden, denn beide lassen sich, wie beim Fernsehen, gut miteinander kombinieren. 

Christian Doelker: Ein Bild ist mehr als nur ein Bild. Zum Seitenanfang


Die Assoziationskraft von Bildern

Eine Assoziation ist eine aufgebaute Verbindung zwischen zwei Gedanken. Ein Gedanke kann dabei u.a. ein einfaches Wort oder Bild, ein Objekt, ein Sinneseindruck, aber auch ein erinnertes oder fiktives Ereignis bzw. Erlebnis sein. Aus einem Gedanken  können im Kopf oder auf dem Papier weitere Gedanken und Bilder entwickelt und aneinander gereiht werden, bis schließlich ein komplexes Assoziationsgeflecht entsteht. Beide Male erhält man eine MindMap-Struktur. 

Auch Reizwörter können Assoziationen in Form mentaler Bilder hervorrufen. Und wer darin geübt ist kann detailgetreue realistische Bilder erzeugen, die wiederum weitere Gedankenverbindungen auslösen. Bei einem physischen Bild ist der Umweg über die Visualisierung allerdings nicht notwendig. Ein bereits vorliegendes Bild ist zudem genauer und kraftvoller und kann immer wieder über das (innere) Auge in das Bewusstsein transferiert werden und uns so zu kreativen Ideen anregen

Deshalb sollten Bilder und Grafiken unbedingt in die MindMap integriert werden! Bei einer Auseinandersetzung(!) mit ihnen nutzen und fördern Sie eine Vielzahl wichtiger geistiger Fähigkeiten, wie z.B. Vorstellungs- und Wahrnehmungsvermögen. Ein Bild bleibt auch lange im Gedächtnis haften. 

 

Übung:

Eine gute visuelle Assoziationsübung ist das Betrachten eines Fotoalbums. Ein Foto ist nur eine Momentaufnahme, kann aber der Auslöser für die Erinnerung an das verknüpfte Erlebnis sein. Testen Sie doch einmal, an was Sie sich aus dem letzten Urlaub noch erinnern können! 
Oder rekonstruieren Sie anhand eines Ausschnitts den ganzen (Spiel)Film! 


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  Der Erinnerungswert von Bildern

Die Erinnerungsfähigkeit eines komplexen Bildes lässt sich mit einer Angelrute veranschaulichen, an der viele Schnüre und Häkchen angebracht sind. Bei den vielen Aufhängern, sprich Details, wird der Fisch eher anbeißen, kann das Bild leichter wiedererkannt und rekonstruiert werden. Dieser Sachverhalt lässt sich aber auch mit nüchternen Forschungsergebnissen nachweisen: 

Das MindMap-Buch, Tony Buzan, Seiten 71 und 72. Darin wird von Untersuchungen berichtet, bei der den Probanden für einen kurzen Augenblick eine Reihe von Bildern gezeigt wurden. Mit einer Trefferquote von über 90% konnten sie anschließend sagen, ob ein bestimmtes Bild Teil der Diavorführung gewesen war oder nicht. Und das auch noch, wenn man die Bilderanzahl von 600 auf 10.000 erhöhte! Die Trefferquote hing dabei auch von Qualität und Gestaltung der Bilder ab. Einzigartige Exemplare wurden viel leichter identifiziert. 

Und gerade das sind (die Komponenten von) Mind Maps. Oder sollten es jedenfalls sein. Wichtiger als die Wiedererkennung ist aber die Fähigkeit zur Rekonstruktion eines Bildes aus dem Kopf. So kann ich ohne Input von außen das Bild weiterverarbeiten. Was wird tatsächlich von einem Bild erinnert? Entweder das ganze Bild, einzelne Bruchstücke oder lediglich ein Umriss. Dies hängt von den individuellen Fähigkeiten ab, die sich aber weiterentwickeln lassen. Die eingangs erwähnte Veranschaulichung mit den Häkchen an der Angelschnur lässt sich nicht nur auf die Komponenten eines Bildes, sondern allgemein auf Einzelinformationen übertragen. Je mehr ich davon habe, desto eher werde ich mich an den gesamten Stoff erinnern. Aus diesem Grunde ist es wichtig eine Information mit einer weiteren zu verknüpfen. Beim Mind Mapping können wir dies umsetzen indem wir dem Schlüsselwort ein Bild hinzufügen. Schließlich fällt es leicht sich auf Basis eines bedeutsamen Fotos an das damit verbundenen Erlebnis zu erinnern.

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Bilder erleichtern die Erinnerung 1. an den notierten Gedanken selbst, 2. an damit zusammenhängende Gedanken aus dem Langzeitgedächtnis, an  3. verknüpfte Gedanken aus der MindMap bis hin zu 4. dem Inhalt der gesamten MindMap.  Zum Seitenanfang